Jordanien, Petra, Khazne Faraun
"Schatzhaus des Pharao"
(9. Februar 1998)

Olympus AZ-230, Film: Fuji 100 ASA negativ, Belichtung: automatisch

Petra liegt auf halber Strecke zwischen Totem Meer und dem Golf von Aqaba. Über Wadi Musa, wo Moses mit seinem Stab Wasser aus dem Fels geschlagen haben soll, erreicht man den Talkessel Petras. Die Nabatäer, ein nomadischer Araberstamm, liessen sich hier im 7. Jhd. v. Chr. bei den schon ansässigen Edomitern (Verwandte Israels) nieder. Die unzugänglichen Berge und die hervorragende Wasserversorgung gewährten besten Schutz. Im 2. Jhd. v. Chr. erstreckte sich Petra bereits über 10 km². Man züchtete Kamele, Ziegen, Schafe und Pferde, baute auf Terrassen Wein, Oliven und Getreide an. Doch der unermessliche Reichtum der Nabatäer erklärte sich mehr durch ihr Monopol über die Handelsrouten, auf denen Weihrauch, Myrrhe, Gewürze, Pfeffer oder Elfenbein zwischen Ägypten, Arabien, Indien und China (Seidenstrasse) transportiert wurden. Gegen Zölle schützten die Nabatäer, ursprünglich selbst Räuber, die Karawanen vor Angriffen.
Relativ wenig ist über die Religion der Nabatäer bekannt, obwohl man in Petra viele Opferstätten für Tiere fand. Dushara dürfte ein Hauptgott gewesen sein, der später mit Dionysos verschmolz. Unter den Römern und der fortschreitenden Christianisierung verlor Petra seinen Einfluss. Daran änderte auch nichts, dass man mit der jeweils mächtigsten Macht paktierte und eine effektive Diplomatie – Lobbyismus würde man heute sagen – pflegte. Obwohl der Karawanenstaat im 13. / 14. Jhd. nochmals kurz als Umschlagplatz und Mautstelle aufblühte, geriet er irgendwann in Vergessenheit. Es blieb eine Stadt im Fels, über die kaum schriftliche Zeugnisse existieren. Noch heute gibt Petra mehr Rätsel auf als es Fragen von Archäologen beantwortet.