Olympus AZ-230, Film: Fuji 100 ASA negativ, Belichtung: automatisch
Petra liegt auf halber Strecke zwischen Totem Meer und
dem Golf von Aqaba. Über Wadi Musa, wo Moses mit seinem Stab Wasser
aus dem Fels geschlagen haben soll, erreicht man den Talkessel Petras. Die
Nabatäer, ein nomadischer Araberstamm, liessen sich hier im 7. Jhd.
v. Chr. bei den schon ansässigen Edomitern (Verwandte Israels) nieder.
Die unzugänglichen Berge und die hervorragende Wasserversorgung gewährten
besten Schutz. Im 2. Jhd. v. Chr. erstreckte sich Petra bereits über
10 km². Man züchtete Kamele, Ziegen, Schafe und Pferde, baute auf
Terrassen Wein, Oliven und Getreide an. Doch der unermessliche Reichtum der
Nabatäer erklärte sich mehr durch ihr Monopol über die Handelsrouten,
auf denen Weihrauch, Myrrhe, Gewürze, Pfeffer oder Elfenbein zwischen
Ägypten, Arabien, Indien und China (Seidenstrasse) transportiert wurden.
Gegen Zölle schützten die Nabatäer, ursprünglich selbst
Räuber, die Karawanen vor Angriffen.
Relativ wenig ist über die Religion der Nabatäer
bekannt, obwohl man in Petra viele Opferstätten für Tiere fand.
Dushara dürfte ein Hauptgott gewesen sein, der später mit Dionysos
verschmolz. Unter den Römern und der fortschreitenden Christianisierung
verlor Petra seinen Einfluss. Daran änderte auch nichts, dass man mit
der jeweils mächtigsten Macht paktierte und eine effektive Diplomatie
– Lobbyismus würde man heute sagen – pflegte. Obwohl der Karawanenstaat
im 13. / 14. Jhd. nochmals kurz als Umschlagplatz und Mautstelle aufblühte,
geriet er irgendwann in Vergessenheit. Es blieb eine Stadt im Fels, über
die kaum schriftliche Zeugnisse existieren. Noch heute gibt Petra mehr Rätsel
auf als es Fragen von Archäologen beantwortet.